Historie 

Wir schreiben das Jahr 1975. Mönchengladbach wird zum dritten Mal Deutscher Fussballmeister, das Gesetz zur Volljährigkeit mit 18 statt 21 Jahren tritt in Kraft, Franz Josef Strauss trifft Mao Tse Tung in China, und in Sebbeterode im nordhessischen Bergland treffen sich einige Jugendliche regelmäßig, um miteinander Moped zu fahren. Sie beschließen, künftig unter einem gemeinsamen Namen um die Ecken zu düsen und sich nach außen als Einheit zu präsentieren.

Der Adler schmückt das Colour

 

Der passende Name ist schnell gefunden. Eagles der Adler muß es sein, verkörpert doch der König der Lüfte wie kein anderes Tier den Wunsch nach Freiheit und Abenteuer. Und da das angestammte Revier der Truppe die Highlands in Nordhessen sind, ergibt sich zwangsläufig ein Clubname, der eine lang währende Clubgeschichte schreiben soll: Eagles MC Highland.
Das passende Rückencolour zum Namen haben die Eagles auch schon im Kopf. In Anlehnung an ein Plattencover führt der Adler ein Schwert in den Fängen, um über den Highlands zu wachen, was er auch nach 44 Jahren noch in unveränderter Form wahrnimmt. Lediglich die Form des Colours hat sich geändert, und das ursprünglich einteilige Colour tragen sie seit 1990 dreiteilig. Das Aufsehen in der kleinen Gemeinde war groß, und spätestens nach den ersten gemeinsamen Fahrten durch das Dorf wusste jeder: Der Eagles MC Highland ist "on the road".

 

Acht Gründungsmitglieder waren es.

 

Einmal im Monat ist Sitzung

Was folgte, ist die Geschichte vieler Clubs im Laufe der Zeit. Zusammenschlüsse wurden gefunden, die sich wieder auflösten. Member kamen dazu, die doch nicht passten und wieder aus der Clubgeschichte verschwanden.

So gefragt war die Mitgliedschaft bei den Eagles MC Highland, dass 1981 zeitweilig ein Aufnahmestopp verhängt werden musste. Mit mehr als 40 Mitgliedern drohte der Club unübersichtlich zu werden.

 

Anfangs trugen auch die Frauen Colour

Auch Frauen konnten in den Anfangsjahren des Clubs Fullmember werden. Das führte allerdings auf Rally- und Partybesuchen immer wieder zu Problemen. Deshalb beschlossen die Eagles, nur noch Männer als Fullmember das Rückencolour tragen zu lassen. das bedeutete allerdings nicht, dass die Frauen aus dem Clubleben ausgeschlossen wurden, es bezog sich nur auf das Tragen des Colours.

Bis heute sind die Frauen des Clubs aktiv dabei und auf den Ausfahrten mit dem eigenen Bike unterwegs.

Auch die Familien sind fest in das Clubleben eingebunden.

 

Im Gespäch mit den Membern des MC Eagles Highland wird schnell klar, daß es sich hier um gestandene Biker handelt, die allesamt auf ein langes Szeneleben zurückschauen und genau wissen, was sie wollen und wofür sie stehen. Ein echter MC, in dem jeder für den anderen da ist, und für die eigenen Standpunkte eindeutig und kompromisslos eintritt.

Probleme mit Gebietsansprüchen gibt es nicht. "Hier sind wir, das reicht und bleibt auch so!"

 

Ein klares Bekenntnis, wo der MC Eagles Highland in der Szene steht, bringen sie in der einheitlich getragenen Red & White Supportschleife zum Ausdruck. Dabei beziehen sie eindeutig Stellung: "Wir sind und bleiben der Eagles MC Highland". Solch eindeutige Clubpolitik kann und will nicht jeder mitmachen. So bildete sich im Lauf der Jahre ein harter Kern, auf den man zählen kann.

 

Guter Draht zu den Behörden

 

Zur Pflege der guten Beziehungen zur Dorfgemeinschaft beteiligt sich der MC schon einmal an der 800 Jahrfeier, überreicht dem Kindergarten eine Spende oder nimmt mit Erfolg an anderen Veranstaltungen des Orts teil. So konnte Clubmember Bill beim Osterfeuer der Burschenschaft den Sieg für den größten Bauchumfang mit ins Clubhaus nehmen - stattliche 149 Zentimeter waren nicht zu schlagen. Solch gute Nachbarschaft führte dazu, dass man den Eagles den Auftrag zum Bau und zur Aufsicht über die Grillhütte des Dorfes übertragen hat, die seither als Clubhaus dient.

Hier fühlen sich die Gäste der zahlreichen Festen und Clubparties wohl. Und die Eagles kümmern sich fürsorglich. Clubmember Cimmy drohte nach ausgiebiger Feierei ins Lagerfeuer zu fallen und wurde vorsichtshalber an die Theke genagelt. Aus Gründen der Freundschaft allerdings nur mit der Jacke. Das ist echter Zusammenhalt.


Seit dreißig Jahren veranstalten die Eagles ihre Parties und Rallys auf dem gleichen Platz. Bis zu 2000 Besucher wurden schon auf der Wiese vor dem Clubhaus begrüßt. Wirklich Stress hat es bei den Feiern nie gegeben.

 

Dennoch war die mit Abstand größte Truppe, die eine Eagles-Rallye besuchte, das LKA, das mit mehr als 70 Leuten 1999 die Jahresrally des Eagles MC Highland aufsuchte. Aufgrund der damaligen Verschiebungen in der deutschen Clubszene fürchteten die Behörden das Schlimmste für die Veranstaltung und bevölkerten vorsorglich die Hänge rund um das Clubhaus in voller Kampfausrüstung. Als gute Gastgeber versorgten die Eagles auch diese Gäste mit flüssiger und fester Nahrung. Die uniformierten Jungs hatten ein ruhiges Wochenende.

 

Gastfreundschaft unter Bikern hatte und hat hier Tradition - in Freundschaft und mit dem nötigen Respekt. Dann ist jeder willkommen. Das war auch so, als vor dem Clubhaus das große Zelt aufgebaut wurde, um das 30jährige Club-Bestehen zu feiern - mit Live Band und Stimmung wie in den guten alten Zeiten. Für die richtige Einstimmung sorgte die Dia-Show am Freitag mit Bildern aus den frühen Club-Jahren. Am Samstag füllte sich das Gelände bei bestem Bikerwetter mit MCs und Freebikern, die sich die Zeit bei Benzingesprächen oder auf der Händlermeile nicht lang werden ließen. Nach Sonnenuntergang ließ "Born Wild" die Bühne beben und sorgte im Festzeit für drangvolle Enge. Bei einem solchen Jubiläum dürfen natürlich Ehrungen, Geschenke und Pokale nicht fehlen. Geehrt wurden Presi Dieter und seine Frau Renate als Gründungsmitglieder sowie Leo und Herby für jeweils 20 Jahre Membership und Einsatz für den Club. Die Crusaders griffen den Pokal für den größten Club ab. Dann waren die Eagles selbst an der Reihe, die zahlreichen Geschenke der Clubs anzunehmen - deutliche Zeichen für beste Beziehungen und Freundschaften in der Szene. Die wurden in der anschließenden Partynacht dann noch ordentlich begossen und vertieft.